GRAFENRHEINFELDER GEMEINDEWALD WEITERHIN PEFC-ZERTIFIZIERT
Grafenrheinfeld mit seinen circa 250 Hektar Gemeindewald ist seit vielen Jahren Mitglied der Forstbetriebsgemeinschaft Schweinfurt und dadurch nach den Richtlinien des PEFC zertifiziert.
PEFC bedeutet „Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes“, zu Deutsch ein Programm für die Anerkennung von Waldzertifizierungssystemen.
Vorrangige Ziele über Ländergrenzen hinweg sind die Dokumentation und Verbesserung der nachhaltigen Waldnutzung und Waldpflege. Ökonomische,Ökologische und Soziale Standards stehen hier im Mittelpunkt.
„Wir halten die Standards einer naturnahen Waldbewirtschaftung ein. Unser Forstwirt Marcel Müller entwickelt zusammen mit seinen Kollegen vom Bauhof und unserem Förster Harald Spiegel Mischbestände aus standortgerechten Baumarten. Sie achten besonders darauf, dass beim Einsatz von Maschinen der Boden möglichst geschont wird und verzichten auf jeglichen Einsatz von Pestiziden. Für die Insektenwelt werden auch abgestorbene Bäume im Wald belassen. Dieses so genannte Totholz ist ein wertvolles Biotop für seltene Insekten und Kleintiere.“, erklärt Bürgermeister Christian Keller beim Überprüfungstermin im Waldabteil Elmus.
Förster Harald Spiegel vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten erklärt, dass viele Sägewerke nur noch zertifiziertes Holz zur Weiterverarbeitung abnehmen.
Grafenrheinfeld hat nach der Überprüfung für seine Waldbewirtschaftung wieder das PEFC-Siegel bekommen. Mit dem Zertifikat ist die Vermarktung für das Grafenrheinfelder Holz auch weiterhin gesichert.
Die Voraussetzungen sind vielfältig. Auch ökologische und soziale Standards müssen eingehalten werden. Maschinelle Waldarbeiten dürfen z. B. nur mit Biosprit und Biokettenöl durchgeführt werden, jeder private Holzwerber braucht einen Sägeschein. Sogar das Hydrauliköl in den forstlichen Maschinen, Rückewägen und Traktoren muss biologisch abbaubar sein.
„Außerdem muss auch der Wildbestand im Auge zu behalten werden, damit die Naturverjüngung im Wald möglichst ohne Zaunbau funktioniert“, erklärt Forstwirt Marcel Müller.
Das PEFC basiert inhaltlich auf den Vereinbarungen, die durch die Europäischen Ministerkonferenzen zum Schutz der Wälder in Europa festgelegt wurden, und ist gegen Ende der 90er Jahre vor allem durch die Initiative von Vertretern der Forst- und Holzwirtschaft, wie dem Deutschen Forstwirtschaftsrat ins Leben gerufen worden.
Beim Zertifizierungstermin wurden zunächst alle Unterlagen im Bauhof gesichtet und die Ausrüstung der Forstwirte sowie der Maschinenpark kontrolliert.
Beim Waldbegang waren neben dem Bauhofleiter Matthias Pfister, dem Forstwirt Marcel Müller und Bürgermeister Christian Keller, auch der zuständige Förster Harald Spiegel, der Geschäftsführer der Forstbetriebsgemeinschaft Schweinfurt, Johannes Neubauer und die Auditorin der PEFC, Iris Götting-Henneberg anwesend.