23.10.2006
66 Schülersportabzeichen 2006!
Rückblickend auf das Schuljahr 2006 kann für die Grundschule noch ein
sportlicher Erfolg nachgemeldet werden. Im Rahmen der Bundesjugendspiele
Leichtathletik (darüber wurde bereits berichtet!) versuchten viele Kinder der
zweiten bis vierten Klassen das Schüler-Sportabzeichen abzulegen.
Leichtathletische Disziplinen wie Kurzstreckenlauf, Ballweitwurf, Weitsprung und
Langlauf kamen dabei ebenso in die Wertung wie entsprechende Schwimmleistungen.
Das Gesamtergebnis kann absolut überzeugen:
28 x Sportabzeichen Bronze für erste erfolgreiche Teilnahme 28 x
Sportabzeichen Silber für zweite erfolgreiche Teilnahme 10 x Sportabzeichen
Gold für dritte erfolgreiche Teilnahme
66 Abzeichen bei rund 100 Bewerbungen: ein sehr beachtlicher Erfolg, an dem
aber auch die jeweiligen Sportlehrkräfte der Klassen und Frau Weidling, unsere
Sportbeauftragte, als „Organisationschefin“ einen nicht zu unterschätzenden
Anteil haben. Ihnen allen herzlichen Dank für die wiederum sehr engagiert
geleistete Arbeit in der Halle und vor allen Dingen auf der Schulsportanlage,
dort zuweilen auch bei kritischen Wetterbedingungen! Den inzwischen mit Urkunde
und Anstecknadel Ausgezeichneten auch auf diesem Wege nochmals herzlichen
Glückwunsch. Weiter so!
Leinen los!
Mit diesem Begriff aus der „Kapitänssprache“ könnte man das Ablegen des
„Schulschiffes Theresia-Gerhardinger“ zur Fahrt durch das Schuljahr 2006/07
anschaulich darlegen.
Einen Tag später als üblich (Papstbesuch in Bayern!), versammelten sich
„Passagiere“ und „Mannschaft“ zum traditionellen, ökumenischen
Anfangsgottesdienst in der Pfarrkirche. Für das Thema „Was aus mir noch einmal
wird….“ hatte Frau Lauer, die Fachlehrkraft für evangelischen
Religionsunterricht an der Grundschule, Texte und Lieder für einen kindgemäßen
Gottesdienst zusammengestellt, in dem sich u.a. zur Veranschaulichung aus einer
unauffälligen Raupe ein wunderschöner Schmetterling, natürlich aus Stoff,
entpuppte.
Im Anschluss daran trafen sich alle Klassen 2 bis 4 und deren Lehrkräfte in
der Aula der Schule, um die neuen „Passagiere und Besatzungsmitglieder an Bord“
zu begrüßen. Die Klassen 4a (Ltg. Frau Westerhausen) und 4b (Ltg. Herr Fischer)
hatten am Vortag ein musisches Rahmenprogramm aus Gedicht und Lied erarbeitet,
mit dem sie textlich interpretierten, wie sehr sich alle freuten, 38
ABC-Schützen mit ihren Eltern im Namen aller in der Schulfamilie willkommen
heißen zu können. Neben dem Schulleiter begrüßten auch Elternbeiratsvorsitzender
Markus Weidinger und Bürgermeister Walter Weinig die „Neuen“ auf dem
„Schulschiff“ und wünschten der vierjährigen Fahrt einen „sturmlosen“ Verlauf.
Als äußeres Zeichen der Zugehörigkeit zur hiesigen Schulgemeinschaft überreichte
Letzterer für alle ABC-Schützen symbolisch an ein Kind der ersten Klasse das
Schul-Sweatshirt, eine Aktion, die kostenmäßig wiederum dankenswerterweise von
der Gemeinde getragen wurde. Den guten Wünschen schloss sich auch ein
Mitarbeiter der Kreissparkasse an, der den Schulanfängern ein kleines
Begrüßungsgeschenk überreichte. Neben den jüngsten „Passagieren“ waren aber
auch drei neue „Mannschaftsmitglieder“ zu begrüßen. Nach dem Weggang von Herrn
Peter Zimmermann, jetzt Konrektor an seiner Stammschule Röthlein, übernahm Frau
Ditzel die frei gewordene Stelle in Grafenrheinfeld. Neben ihr unterrichtet seit
September Frau Mahr, Lehramtsanwärterin im ersten Dienstjahr, in der dritten
Klasse. Nach vielen Jahren kehrte Frau Neubauer als Fachlehrkraft für Werken /
Textiles Gestalten an unsere Schule zurück. Allen drei Kolleginnen wünschte der
Schulleiter ein schnelles Eingewöhnen, baldiges Wohlbefinden an der Schule und
überreichte je einen Blumenstrauß.
Nach der Begrüßungsfeier hieß es „Volle Kraft voraus“ und so begann für die
Schulkinder, zumindest ab Klasse 2, schon „fast“ der Schulalltag (nicht ganz
wörtlich zu nehmen!), während Mitglieder des Elternbeirates den auf ihre
Schulneulinge wartenden Eltern in der Aula bei Kuchen und Gebäck die Zeit
verkürzten. Für dieses inzwischen ebenfalls zur Tradition gewordene Engagement
nochmals herzlichen Dank!
Einen ersten Höhepunkt hatte das Schulleben dann bereits am Montag, dem 02.
10. 06, mit der Feier zur Enthüllung und Weihe der Theresia-Gerhardinger-Statue
vor der Schule. Alle Schulkinder gaben in ihrem „Schuldress“ der Veranstaltung
einen farblich nicht zu übersehenden äußeren Rahmen. Blockflötengruppen,
Schulchor und Gedichtsinterpreten/-innen der 3. bzw. 4. Klassen waren schon
wenige Tage nach Schulbeginn mit ihren Lehrkräften „gefordert“, gemeinsam ein
musisches Rahmenprogramm „auf die Beine zu stellen“, was ihnen in durchaus
beachtlicher Form und mit dankbarem Applaus der zahlreich beiwohnenden Gäste
belohnt, auch gelang.
Nun hat also der neue Schulname in Form der Statue einen realen,
geschichtlichen und persönlichen Hintergrund: Schwester Theresia Gerhardinger
mit zwei Kindern beim Sportunterricht. „Theresia Gerhardinger“ ist nicht mehr
anonym und wird durch die nach Aussage des Bürgermeisters noch anzubringende
Tafel zusätzlich erläutert werden.
Viele Ortsbürger, vor allem jene, die in den späten Sechzigerjahren in die
damals neue Schule „Am Wehrbusch“ gingen, werden beim Anblick der Statue
sicherlich ähnliche Erinnerungen haben, wie der Schreiber dieses Berichtes
aus seiner Zeit als Junglehrer in Grafenrheinfeld.
Da taucht auf Schwester Hadmut Simon, Oberin, Leiterin der
Mädchen-Abschlussklassen, eine Lehrkraft, die dem Junglehrer Fischer mit ihrer
Schul- und Lebenserfahrung oft half und ihn beeindruckte. Daneben kommt die
Erinnerung an Schwester Julia Emmert (Klassleiterin 1./2. Klasse), lebensfroh,
dynamisch, die den Weg vom Lehrerzimmer zu ihren Kindern oft singend oder
pfeifend zurücklegte. Und das waren nicht immer nur geistliche Lieder! Für den
Verfasser eine ganz neue Erfahrung! Die Dritte im „klösterlichen Bunde“
war Schwester Kuniberta Hausknecht, die Jüngste und zuständig für Handarbeit und
Hauswirtschaft. Alle drei Schwestern standen für Erziehungsgrundsätze, die auch
später die Arbeit ihrer Nachfolgerinnen im Kinderheim „Maria Schutz“ prägten:
Bei aller Strenge und Konsequenz im Umgang mit Kindern/Heranwachsenden die
Fürsorglichkeit nicht zu vergessen, hinhören zu können, helfend zu unterstützen,
Kinder als Person anzuerkennen - - - ganz einfach immer da sein, also:
praktizierte Nächstenliebe. Daraus folgend: sich selbst zurückzunehmen, auch
wenn dies Einschränkung bedeutet und oft die eigene Nervenkraft übersteigt. Das
alles stellt Eckpfeiler einer pädagogischen Basis dar, deren Darstellung Peter
Vollert in seinen drei Figuren, deren Haltung und Gestik in einfachen, klaren
Linien, ohne den Hauch künstlerischer Verfremdung nach subjektiver Meinung des
Berichterstatters in überzeugender, ausdrucksvoller Weise gelang. All diese
Einsichten haben die zugegebenermaßen anfangs starke, auch auf Nichtwissen
beruhende, Skepsis des Schulleiters gegenüber der Umbenennung der Schule (bei
einem „alten Wehrbuschler“ sicher auch nachvollziehbar!) in absolute Zustimmung
verwandelt.
So kann der Name „Theresia Gerhardinger“ ganz allgemein auch für Schulen
unserer Zeit grundsätzliches „Programm“ sein: Traditionen und Bewährtes
erhalten, Werte (bei aller Toleranz gegenüber Anders-Denkenden!) auf
christlicher Grundhaltung weitervermitteln, auf substanzielle Veränderungen in
der Gesellschaft helfend reagieren und offen sein für Neuerungen, wie damals
jene Ordensfrau im Hinblick auf Mädchenbildung allgemein und speziell auf
Mädchensport.
In diesem Sinne wünsche ich allen, „Passagieren und Mannschaft“ der
„Theresia-Gerhardinger-Volksschule“ (Grundschule) Grafenrheinfeld nach
gelungenem „Ablegen“ und „Auslaufen“ eine schulisch gesehen erfolgreiche,
möglichst „havariefreie Fahrt“, wenn auch logischerweise nicht immer unter
„Volldampf“, durch die „Strömungen“ des Schuljahres 2006/07.
gez. R. Fischer – Rektor -
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