ASKETA-Tagung 2025


Standortkommunen fordern politische Verlässlichkeit bei der nuklearen Entsorgung
In Geesthacht in Schleswig-Holstein hat die diesjährige Tagung der ASKETA – der Arbeitsgemeinschaft der Standortgemeinden kerntechnischer Anlagen in Deutschland – stattgefunden. Ich habe dabei die Grafenrheinfeld vertreten und mit Kolleginnen und Kollegen aus Standortkommunen von kerntechnischen Anlagen über die aktuellen Herausforderungen und Perspektiven im Bereich der nuklearen Entsorgung beraten.
Im Mittelpunkt war dabei erneut eine zentrale Frage gestanden: Wie geht es weiter mit der Zwischenlagerung radioaktiver Abfälle – und wie können wir diesen Weg auf kommunaler Ebene langfristig verantwortungsvoll mitgestalten?
Denn klar ist: Der Betrieb eines Endlagers ist weiterhin nicht in Sicht. Das bedeutet, dass unsere Zwischenlager – und damit unsere Gemeinden – noch viele Jahre die Hauptverantwortung für die sichere Lagerung hochradioaktiver Abfälle tragen werden.
Diese Verantwortung übernehmen wir vor Ort seit Jahrzehnten. Als ASKETA-Gemeinden erwarten wir dafür eine verlässliche politische Unterstützung. In unseren Gesprächen mit Vertreterinnen und Vertretern von BGZ (Bundesgesellschaft für Zwischenlagerung), der BGE (Bundesgesellschaft für Endlagerung) sowie dem BASE (Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung) ist einmal mehr deutlich geworden, wie komplex die Prozesse sind – aber auch, wie wichtig es ist, dass die Kommunen als gleichwertige Partner ernst genommen werden.
Wir setzen uns für faire und langfristig tragfähige Rahmenbedingungen ein. Dazu gehört insbesondere eine gesetzlich gesicherte Kompensation, die den realen Belastungen vor Ort gerecht wird. Denn Zwischenlager sind keine normale Infrastruktur – sie bringen Herausforderungen mit sich, die weit über das hinausgehen, was Gemeinden im Alltag zu stemmen haben.
Unsere Forderung ist dabei kein Maximalanspruch – sondern ein realistischer und lösungsorientierter Vorschlag: Eine faire Anerkennung der Leistungen, die wir im Interesse der gesamten Gesellschaft erbringen.
Besonders wertvoll war auch diesmal der Austausch mit anderen Standortkommunen. Der persönliche Kontakt, der direkte Dialog stärkt den Zusammenhalt und zeigt, dass wir mit unseren Anliegen nicht allein sind. ASKETA ist und bleibt ein konstruktiver Partner in diesem gesamtgesellschaftlichen Prozess.
Ein großes Dankeschön geht an die Stadt Geesthacht und Bürgermeister Olaf Schulze für die überaus herzliche Gastfreundschaft und die perfekte Organisation – sowie an alle ASKETA-Mitglieder für den offenen, vertrauensvollen Austausch. Und natürlich auch an alle Vertreterinnen und Vertreter von Politik und Gesellschaft, die sich der Diskussion gestellt und unser Anliegen unterstützen.
Christian Keller
Erster Bürgermeister