NEUWAHLEN BEI DEN GRAFENRHEINFELDER SIEBENERN


WECHSEL IN DER FÜHRUNG DER FELDGESCHWORENEN
Bei den Feldgeschworenen der Gemeinde Grafenrheinfeld hat es einen Wechsel an der Spitze gegeben: Nach sechs Jahren im Amt hat der bisherige Obmann Alfons Weth seine Funktion in jüngere Hände übergeben. Zum neuen Obmann wurde Norbert Bauer gewählt. Auch das Amt des stellvertretenden Obmanns wurde neu besetzt – Fridolin Weth hat es nach ebenfalls sechs Jahren an Norbert Hartmann übergeben.
Alfons Weth ist seit dem Jahr 2000 Siebener, ab 2011 war er stellvertretender Obmann und ist seit 2019 Obmann der Grafenrheinfelder Feldgeschworenen. In dieser Zeit hat er gemeinsam mit seinem Stellvertreter Fridolin Weth, der bereits seit 1988 dem Gremium angehört, das Ehrenamt mit viel Engagement, Fachwissen und Einsatzbereitschaft ausgeübt.
Bei seiner Verabschiedung hat Alfons Weth in auf seine Zeit als Siebener zurückgeblickt. Er hat seinen Kollegen ausdrücklich für die stets kameradschaftliche und vertrauensvolle Zusammenarbeit innerhalb der Gruppe gedankt. Auch der Gemeinde sprach er seinen Dank aus – für die jahrelange Unterstützung und Wertschätzung, die den Siebenern stets entgegengebracht wurde. Mit einem Augenzwinkern erinnerte er an so manche intensive Grenzbegehung, wie etwa die aufwändigen Grenzfeststellungen im Bereich der Bundesstraße B286, die oft viel Geduld, Ausdauer und Augenmaß verlangt haben.
Als Anerkennung für ihren langjährigen Einsatz wurden Alfons und Fridolin Weth von Erstem Bürgermeister Christian Keller mit einem ganz besonderen Geschenk verabschiedet: Beide erhielten ein Stück des ehemaligen Kühlturms des Kernkraftwerks auf einem Sockel Rafelder Eiche – ein symbolisches Andenken an ihre Zeit als Siebener und ihren Beitrag zur Geschichte der Gemeinde. Denn auch das Kernkraftwerk haben sie bei ihren Grenzfeststellungen immer gesehen und oft umrundet.
Zusätzlich hat Feldgeschworener Walter Kaspar beiden ein handgefertigtes Erinnerungsstück überreicht: einen Wanderschock – von ihm gefertigt aus Grafenrheinfelder Haselnussholz, mit einem Griff aus fränkischem Rebholz. Ein Geschenk mit Heimatbezug, Symbolkraft und kameradschaftglicher Verbundenheit.
Mit Norbert Bauer, der seit 2022 dem Gremium angehört, und Norbert Hartmann stehen nun zwei engagierte Nachfolger bereit, die von den Siebenern selbst gewählt wurden – wie es das jahrhundertealte Ehrenamt vorsieht. Die Wahlleitung lag bei Erstem Bürgermeister Christian Keller, der den scheidenden Amtsträgern für ihren verdienstvollen Einsatz gedankt hat. Sie bleiben Sie natürlich nach wie vor. Das Amt eines Feldgeschworenen ist ein Amt auf Lebenszeit.
„Das Feldgeschworenenamt ist eines der ältesten kommunalen Ehrenämter und spielt auch heute noch eine zentrale Rolle bei der Sicherung unserer Gemeindegrenzen“, betonte Bürgermeister Keller. „Ich danke Alfons und Fridolin Weth für ihr außerordentliches Engagement und wünsche Norbert Bauer und Norbert Hartmann alles Gute für ihre neuen Aufgaben.“
Hintergrund:
Feldgeschworene – auch „Siebener“ genannt – sind ehrenamtliche Grenzwächter, deren Aufgabe es ist, die Gemeindegrenzen regelmäßig zu kontrollieren und Grenzsteine zu sichern. In Bayern hat dieses Ehrenamt eine jahrhundertealte Tradition. Die Siebener arbeiten ausschließlich in ihrem Heimatgebiet, sind auf Lebenszeit vereidigt und wählen ihre Nachfolger selbst. Zum Schutz der Grenzen kennen sie das sogenannte „Siebenergeheimnis“, das Manipulationen an Grenzsteinen verhindert – bis heute ein wesentlicher Bestandteil dieses besonderen Ehrenamts.