MEHR ALS NUR KEGRLSPORT: 75 JAHRE SKK DOPPELTURM IN GRAFENRHEINFELD


Wenn ein Verein auf 75 Jahre Geschichte zurückblicken kann, ist das allein schon ein Grund zum Feiern. Doch wenn gleichzeitig drei Mannschaften in einer Saison die Meisterschaft geholt haben, dann ist das weit mehr als nur ein sportliches Ausrufezeichen – es ist ein Meilenstein der Vereinsgeschichte gewesen.
Genau das haben wir gemeinsam mit dem Sportkegelklub Doppelturm Grafenrheinfeld gefeiert: ein stolzes Jubiläum, sportliche Höchstleistungen und ein Gemeinschaftsgefühl, wie man es sich nur wünschen kann.
Empfang im Rathaus – Ehre, wem Ehre gebührt
Die Feierlichkeiten haben mit einem offiziellen Empfang im Rathaus begonnen, bei dem ich unsere drei frisch gebackenen Meistermannschaften mit den beiden Vorsitzenden Andreas Kuntschar und Jenny Mauder begrüßen durfte. Es ist mir eine besondere Freude gewesen, den Sportlerinnen und Sportlern, Betreuerinnen, Ehrenamtlichen und Vorstandsmitgliedern zu gratulieren und zum Jubiläum zu beglückwünschen.
Denn wie oft hat man das Vergnügen, dass ein Verein im Jubiläumsjahr gleich drei Teams an die Tabellenspitze geführt hat?
Unsere 1. Herrenmannschaft hat sich souverän die Meisterschaft in der Bezirksoberliga Unterfranken geholt und damit erstmals den Aufstieg in die Landesliga Nord geschafft – ein historischer Erfolg!
Auch die gemischte Mannschaft hat sich den Meistertitel in der Kreisklasse A Ost gesichert, während die Jugendmannschaft mit beeindruckender Leistung die Bezirksliga Süd für sich entschieden hat.
Drei Meistertitel in einem Jahr – das hat man nur mit echter Vereinsliebe, Trainingsfleiß und einem gesunden Schuss Humor erreichen können.
Apropos Humor:
Ein ganz eigenes Erfolgsrezept hat bei der Herrenmannschaft in dieser Saison für Gesprächsstoff gesorgt – und offenbar für Punkte. Vor jedem Spiel hat die Mannschaft traditionell ein Glas Essiggurken vollständig geleert. Kein Scherz! Die neue Ritualformel lautet: „Gurkensaft bringt Kegelkraft!“
Und weil gute Traditionen gepflegt werden müssen, habe ich den Jungs beim Empfang auch eine Magnum-Dose Essiggurken überreicht – quasi als Vorrat für das nächste Trainingslager.
Der Kommentar war: „Jetzt sind wir fürs nächste Jahr auf jeden Fall versorgt.“ Ich finde: Das ist die richtige Vorbereitung auf Bundesliga-Niveau !
Vom Gasthaus zum Hirschen zur modernen Vier-Bahnen-Anlage – 75 Jahre gelebte Vereinsgeschichte
Am 8. Juli 1950 – abends um 21 Uhr – ist der SKK Doppelturm im Gasthaus zum Hirschen gegründet worden. Männer wie Edwin Breitenbach, Dyonis Deinhart, Werner Koch, Bruno Lorenz und Walter Werner und viele andere haben damals den Grundstein für einen Verein gelegt, der heute aus Grafenrheinfeld nicht mehr wegzudenken ist.
Ein bemerkenswerter Punkt in der Geschichte des Vereins: In 75 Jahren hat es nur zwei Kassierer gegeben. Der erste war Gründungsmitglied Walter Werner und der heutige Kassierer Stefan Grafe. Diese Kontinuität spricht für die starke innere Struktur und den besonderen Charakter des Vereins. Ich kann mir kaum vorstellen, dass es sowas noch mal gibt.
Von der offenen Ein-Bahnanlage im Hirschen-Garten über die Zwischenstation in Bergrheinfeld bis hin zur heutigen Vier-Bahnen-Anlage hat sich der SKK immer weiterentwickelt – ohne seine Wurzeln zu verlieren. Die Umbaumaßnahme 1993 mit einem Investitionsvolumen von 120.000 DM ist ein weiterer Meilenstein gewesen.
Feier im Vereinsheim – Kegelfamilie vereint
Nach dem offiziellen Empfang im Rathaus sind wir gemeinsam zum Vereinsheim gezogen, wo ein fröhlicher Abend mit vielen Mitgliedern, Familien und Freunden des Vereins stattgefunden hat. Besonders gefreut habe ich mich über den Besuch der Kegler der befreundeten Kegelvereine „Gut Holz“ Kleinsteinach und vom benachbarten Verein „Scharfes Eck“ Röthlein. Es sind auch die Sieger des Freundschaftsturniers geehrt worden.
Das Vereinsheim ist an diesem Abend erfüllt gewesen von dem, was den SKK Doppelturm ausmacht: Gemeinschaft, Begeisterung und Lebensfreude.
Ein Verein, der Werte lebt – heute und in Zukunft
Der SKK Doppelturm ist weit mehr als ein sportliches Aushängeschild. Er ist ein echtes Original in unserer Gemeinde, einer der traditionsreichsten und gleichzeitig lebendigsten Vereine in Grafenrheinfeld. Mit rund 110 Mitgliedern, einer der größten Jugendabteilungen Unterfrankens ist er nicht nur sportlich stark, sondern auch generationenübergreifend aktiv geblieben.
Und selbst kleine Anekdoten gehören zur Identität: Der legendäre international verwendete Kegler-Achterruf „Hossa!“ kam aus Rafeld, nämlich von Walter Lutz, dem Sohn des Hirschenwirtes. Auch das ist ein Stück gelebter Vereinsgeschichte.
Ausblick – Mit Schwung in die Zukunft
Zum 75-jährigen Jubiläum habe ich eines mit Überzeugung sagen können:
„Der SKK Doppelturm hat in dieser Saison nicht nur Holz getroffen – sondern viele Herzen.“
Ich bin stolz, einen solchen Verein in unserer Gemeinde zu haben – und überzeugt, dass der SKK auch in den kommenden Jahrzehnten ein lebendiger, erfolgreicher und inspirierender Teil unseres Ortslebens bleiben wird.
In diesem Sinne:
„Gut Holz – Hossa! – und auf die nächsten 75 Jahre!“
Vielen Dank an alle, die diesen Verein mit Leben erfüllt haben – und weiterhin erfüllen.
Christian Keller
Erster Bürgermeister